Fisch, Fisch, Fisch

Ich habe noch nie so viele Fische gesehen und gegessen wie in Japan. Im Supermarkt ist das Angebot an Fischen und andern Köstlichkeiten aus dem Meer so gross wie das Angebot an Käse und Milchprodukten in der Schweiz. Japan ohne Fisch wäre unvorstellbar.

Natürlich als Inselstaat liegt es auf der Hand, das Fische zur Hauptnahrungsquelle der Japaner wurde. Umgeben von Wasser und dem was darin lebt, entwickelte die japanische Küche eine Vielzahl von Gerichten. Grillierter Fisch, Nori-Seegrass, Sushi, in Essig eingelegter Fisch, Sashimi (roher Fisch), Oktopus, Tintenfisch und Muscheln, alles findet seinen Platz auf den Tellern.

Neulich sah ich im Fernsehen, einen Bericht, der mir einen weiteren Aufschluss gab, warum Fisch dominiert. Seit den Jahr 675 mit dem Vormarsch von der buddhistischen Lehre, wurde das Verspeisen von Fleisch (Pferd, Hund, Affe, Huhn) verboten. In den folgenden Jahrhunderten wurden mehre Tiere auf die Essverbotsliste gesetzt. Ohne Fleisch auf der Speisekarte, war Fisch die einzige Proteinalternative. Man konnte mit dem Tode verurteilt werden, wenn man ein Tier schlachtete und dessen Fleisch ass. (Wild wie Reh und Wildschwein wurde von Japaner in den Bergen weiterhin gegessen.)

Als Japan sich dem Westen öffnete, wollte der Meji Kaiser ein Neujahrs Banquet für die Delegation aus Amerika und Europa veranstalten. An diesem Festmahl im Jahr 1872 sollen westliche Speisen mit Fleisch serviert werden. Deshalb wurde ein Dekret erlassen, welches das Fleischessverbot aufhob. Seither kreierten Japaner viele Neuinterpretationen westlicher Rezepte und eigene Fleischgerichte. 

Der Fisch bleibt aber eine wichtige Zutat der japanischen Küche.

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