Eine besondere Kartoffel

Heute am 13. Oktober ist ‘Tag der Süsskartoffel’ oder «Satsuma imo» wie sie hier in Japan genannt wird. Diese Kartoffel ist in der kalten Jahreszeit sehr beliebt. An manchen Tagen hört man die Musik und den unverkennbaren Gesang des «Yaki imo»- Verkäufers: «Ishi yaki imo…» In seinem kleinen Truck fährt er durchs Quartier, der kühle Wind trägt die Melodie der Lautsprecher durch die Strassen. Auf dem Truck werden in einem Ofen die Süsskartoffeln auf heissen Steinen gebacken. Die ganze Szene hat etwas enorm Nostalgisches an sich. Der süssliche Duft, der in Zeitung gewickelten heiss dampfenden Kartoffel, ist genau das richtige für die Jahreszeit. Ein Genuss! Doch Vorsicht es ist heiss!

 

Auch in anderen Gerichten findet die Satsuma-imo ihre Verwendung und ist kaum aus Japans Küche wegzudenken. Doch wie kommt es, dass dieser besonderen Kartoffel den 13. Oktober gewidmet wurde?

 

«Imo» heisst auf Japanisch Kartoffel, der «Satsuma»-Teil bezieht sich auf die südliche Region von Kyushu, im Süden Japans, wo die Kartoffel angepflanzt. Das Gemüse kam ursprünglich wahrscheinlich aus Zentral- oder Südamerika. Es wurde vorwiegend in den südlichen Gebieten Japans angepflanzt, da das milde Wetter die Kartoffel gut gedeihen lies. Als jedoch in der Mitte des 18. Jahrhundert grosse Teile Japans von Reisernteausfällen heimgesucht wurde, kam es zur einer Hungersnot. Besonders in und um Edo (dem jetzigen Tokyo) gab es zu wenig Reis, um die Bevölkerung zu versorgen. Ein Lehrer (des Konfuzianismus und westlichen Lehren) namens Aoki Konyo versuchte die Satsuma-imo auch in der Umgebung von Edo anzupflanzen. Bisher wurde angenommen, dass sie im nördlich gelegenen Teil Japans nicht gedeihen würde. Glücklicherweise behielt Konyo-san recht und die Süsskartoffel half, künftige Hungersnöte abzuwenden. In der Gegend nördlich von Edo, dem jetzigen Saitama (wo übrigens Kaori herkommt) verbreitete sich diese Kartoffel schnell. So rettete die Satsuma-imo viele Leben.

 

 

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