Ryugetsu und ihr berühmter Baumkuchen

Nur wenige Minuten von unserem Haus entfernt befindet sich eine Fabrik des Süsswarenherstellers "Ryugetsu". Die wohl bekannteste Kreation nennt sich "Sanporoku", ein Baumkuchen im Birkendesign. Es gibt mittlerweilen verschiedene Sorten und Geschmacksrichtungen wie: Grüntee, Melone, Erdbeere, Schokolade, Honig und Zitrone, etc..

Jetzt im Frühling ist die Erdbeere gerade in.

Die Firma ist in der Region Tokachi zu Hause und wir dürfen deren Süsswaren des öfteren kosten.

Wer uns also besuchen kommt, kann sich auf einen Besuch bei Ryugetsu freuen. (Es gibt auch gratis Probierhäpchen :) )

Das Unternehmen besteht übrigens seit 1947.

 

Der Baumkuchen ist aber schon länger in Japan bekannt. 100 Jahre um genau zu sein.

Mir war dieser Kuchen unbekannt, bis ich nach Japan kam. Hier wissen die meisten Menschen, was ein "Baumkuchen" ist. Überrascht in einer so fremden Sprache so ein Wort zu hören und lesen, fragte ich mich: Wie kam dieser deutsche Kuchen nach Japan?

Als Kriegsgefangener kam der Deutsche Konditor Karl Juchheim, der zur Zeit des ersten Weltkriegs (1914) in China war nach Japan. Am 4. März 1919 erhiel­ten er und sei­ne Mit­ge­fan­ge­nen die Gele­gen­heit, Hand­werks­ar­bei­ten in Hiroshima vor­zu­stel­len. Juch­heim prä­sen­tier­te einen Baum­ku­chen. Den ersten in Japan! 1920 wurde Juchhiem entlassen und zusammen mit seiner Familie, die er aus Deutschland zu sich holen liess, eröffnete er einen Laden in Yokohama. Doch erst nach dem 2. Weltkreig und nachdem Juchheim verstorben war, etablierte sich die­ses deut­sche Gebäck zu einem japa­ni­schen Klas­si­ker.

Willkommen auf huserinjapan!