Weihnachtsgeschenk

Kennt ihr das schöne Gefühl, wenn man jemandem ein Geschenk macht und selber so voll Freude ist, dass man es kaum erwarten kann, bis die beschenkte Person es aufmacht. So ähnlich ging es mir, als ich schon im November das Weihnachtsgeschenk für meine Familie in der Schweiz abschickte. Ich freute mich ihnen einige Geschenke aus Japan zu schicken und bin gespannt was sie wohl sagen werden, wenn sie es an Heilig Abend bekommen.

Doch obwohl ich das Packet früh abschickte, war es nach 2-3 Wochen immer noch nicht in der Schweiz angekommen. Ich begann mir Sorgen zu machen: "Ist es unterwegs verloren gegangen?" oder "Ist es beim Transport beschädigt worden?"

Auf der Packetverfolgungsseite der Post stand, dass es Japan am 8. November verlassen hat. Meine Frau beruhigte mich und so warteten wir noch eine Woche. Aber immer noch keine Spur vom Packet. Schon ein Monat war vergangen und Weihnachten rückte immer näher. Meine Vorfreude verwandelte ich in Enttäuschung, dann Verzeiflung und zunehmend in Ärger. "Warum passiert das ausgerecht mir, es gehen doch heutzutage keine Packete mehr verloren.", "Hätten wir doch lieber den schnelleren Lieferdienst gewählt und etwas mehr bezahlt, dann wäre es sicher angekommen." oder "Vielleicht hat es jemand unachtsam fallen gelassen?", solche Gedanken gingen mir durch den Kopf.

Im Gebet wendete ich mich an Gott: "Herr, dir ist doch alles möglich, bitte bring doch unser Packet heil zu meinen Eltern. Amen" Doch irgendwie konnte ich selber nicht daran glauben, dass es nach mehr als einem Monat noch ganz ankommt. "Schade" dachte ich, "Ich wollte doch nur meiner Familie eine Freude machen." "Soll ich nochmals ein Packet schicken?" "Wie viel Geld sollen wir nochmals ausgeben?"

 

"Wenn es doch noch ankommen soll, so wäre es mein Weihnachtswunder.", hoffte ich betend.  

Am 7.Dezember fragten wir auf der Post nach, vielleicht wissen sie was passiert ist. Da kam die Nachricht... es sei gestern in der Schweiz angekommen. Ein paar Tage später ist es dann auch tatsächlich bei meinen Eltern abgeliefert worden.

Ich musste mich, beschämt bei Gott entschuldigen. Diese kleine Episode zeigte mir, dass selbst ein Gebet für ein einfaches Packet, eine kleine Weihnachtsfreude bei Gott nicht verloren geht.

Ich musste an den Vers aus Jakobus 1,6 denken: Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin- und hergeworfen wird.

 

Ich soll nicht zweifeln, sondern im Vertrauen auf Gott beten. Das gilt nicht nur für Packete, die nicht anzukommen scheinen, sondern ebenso grosse Bitten, wie die, dass Jesus Christus bei Kaoris Familie ankommen wird und sie ihn als Retter kennenlernen können.

 

Auf jedenfall, wünsche ich euch allen eine gesegnete Weihnachten. Ich freue mich schon bis meine Familie ihre Geschenke erhalten : ).

Willkommen auf huserinjapan!