Tsukemono

Ich bin im Testlauf von einem Sprachpraktikum, indem wir Schüler einen tieferen Einblick in die Praxis vom Dienst in Japan bekommen und unser bisher gelerntes Japanisch anwenden können.  

Es nennt sich "Practical Culture and Language Time", kurz PCLT oder PICKLED (Deutsch: eingelgt).

Eingelegts ist länger haltbar, so passt der Name doch sehr gut, da wir als Missionare in der Kultur und Sprache eingelgt sein wollen, um der Mission länger erhalten zu bleiben und einen fruchtbaren Dienst zu tun.

In der Klasse sind die Worte für das jeweilige Kapitel schön zusammengefasst, die Lehrer verstehen mein Japanisch und helfen, wenn ich nicht weiter weiss. In einem Bibelstudium mit Studenten oder Kirchenmitglieder gibt es jedoch keine Wörterliste und oft ist das Sprechtempo und die Aussprache der verschiedenen Leute der Gruppe angepasst. Da alles zu verstehen ist eine Herausforderung. Ich merke wie schwierig es ist, meine Gedanken und meine Meinung zu erklären. Es ist fruststierend, wenn man Schriftzeichen vergisst, oder Mühe hat der Diskussion zu folgen und sich zu verständigen. Aber es ist auch eine gute Erfahrung, denn ich bin mitten im Geschehen, in der Praxis, eingelegt in Sprache und Kultur. Ich verstehe zwar noch nicht alles, aber immer hin schon einiges. Es motiviert mich im neuen Jahr weiter und fleissig Japanisch zu lernen und es anzuwenden.

Ich liebe Tsukemono (漬物 Eingelegtes). In Japan ist die Vielfalt von eingelgtem Gemüse so reich wie die Käsesorten in der Schweiz. Und ähnlich wie beim Käse gibt es auch regionale Spezialitäten.

Tsukemono gehört zu einem japanischen Gericht. Nebem Reis und Miso-Suppe findet man in fast jedem Menu auch einige Tsukemono auf einem kleinem Teller.

Diese alte Tradition war dazu gedacht, Gemüse länger haltbar zu machen. In der Zeit bevor Kühlschrank und Gefrierfach, legten die Japaner das Gemüse oder die Früchte ein. Trocknen, vermentieren, salzen, süssen, in Essig, Resiwein oder Sojasauce über eine längere Zeit einlegen... so entwickelten sich unterschiedliche Einlegeverfahren und einzigartige Geschmäcker.

Shiozuke (塩漬け) wird mit Salz eingelegt
Suzuke (酢漬け) wird in Essig eingelgt

Amasuzuke (甘酢漬け) wird in Zucker und Essig eingelegt

Misozuke (味噌漬け) wird mit Sojabohnenpaste eingelegt

Shoyuzuke (醤油漬け) wird in Sojasauce eingelegt

Kasuzuke (粕漬け) wird in Reiswein (bzw. im Brei, der bei der Sakeproduktion übrigbleibt) eingelegt

Koji (塩麹) wird mit Reis eingelegt

Nukazuke (糠漬け) wird mit Reisschale eingelegt

Karashizuke (からし漬け) wird mit schafem Senf eingelegt

Satozuke (砂糖漬け) wird mit Zucker zubereitet

Umeboshi sind Japanische Pflaumen (mit Aprikosen verwandt), die gesalzen und getrocknet werden. Sie sind sehr sauer und haben einen salzigen Geschmack. Wir mögen Umeboshi in Reisbällchen (Onigiri).

Gari kennen die meisten Sushiliebhaber. Dünn geschnittener Ingwer wird gesüsst und eingelegt. Gari ist süsslich und etwas sauer und hat eine gute Ingwerschärfe. Somit ist es das richtige Tsukemono, dass man zwischen ein paar Sushi Happen isst.

Natürlicherweise eine leicht gelbliche Farbe, doch manchmal wird es etwas pink eingefärbt.

Kyuri asazuke sind einfach zubereitete Shiozuke. Die Gurken werden mit Salz eingelegt. An Festivals im Sommer, kann man auch ganze Gurken (Gurken sind kleiner als in der Schweiz) am Spies kaufen. Sehr erfrischend!

Takuan wird aus japanischen Rettich (Daikon) gemacht. Der Rettich wird an der Sonne getrocknet, und mit einem Mix aus Salz und Reiskleie sowie je nach Rezept noch andere Zutaten eingelegt. Der knackige Takuan essen wir oft einfach so geschnitten als Beilage mit Reis.

Dies sind einige unserer lieblings Tsukemono. Wer Lust auf mehr bekommen hat kann auf dieser Seite noch mehr finden: https://www.japan-guide.com/e/e2349.html

Wem die Bilder nicht genug sind und lieber auf den richtigen Genuss kommen will, ist herzlich willkommen :).

 

Willkommen auf huserinjapan!