Mühen und Freuden der Bürokratie

Anmeldung auf der Gemeinde; der nationalen Krankenkasse beitreten; ein Konto eröffnen; einen Namen oder eine Adresse ändern und das alles in Japan. Wir erlebten die Bürokratie in diesen ersten Tagen in Sapporo folgendermassen:

 

Zuerst muss ich euch jedoch noch etwas erklären. Beim Eröffnen eines Bankkontos braucht es einen Stempel, auch Inkan genannt. Dieser persönliche Inkan dient als Unterschrift.

 

Im Stadtbüro. Die Anmeldung auf dem Büro von Sapporo-Ost ging rasch und ohne Probleme. Unsere Adresse haben sie auf meiner Residenzkarte notiert und vorsichtig mit einem Papier überdeckt, da die Tinte noch verschmieren könnte. Danach wollten wir die Krankenkassenrechnungen direkt über das Postkonto verbuchen. Wir hatten, das Postbüchlein, den Pass, die Registrierungsdokumente bereit. Doch den Inkan hatten wir nicht dabei. Da im Postbüchlein ein Abdruck von dem Stempel ist, braucht es den gleichen Abdruck, damit wir die Versicherungsbeiträge über das Postkonto abwickeln können… Also müssen wir nochmals gehen.

 

Ein neuer Tag auf der Post. Kaori wollte auf der Postbank unsere neue Adresse registrieren lassen, sie hatte das Postbankbüchlein dabei und die neue Adresse auf dem Handy gespeichert. Doch das Handy ist kein gültiges Dokument… Also gingen wir nochmals mit meiner „Residenzkarte“.

 

Beim Einrichten vom Missions-Konto auf der Bank sollte ich unsere Adresse auf Japanisch schreiben, da das Konto zwar über OMF aber auf meinen Namen läuft. Ich hab mir Mühe gegeben, aber Kaoris Japanisch ist halt doch noch schöner. So erledigt… dachten wir. Einen Tag später mussten wir nochmals kommen, weil der Angestellte ein Dokument vergessen hat, das wir noch abstempeln mussten. Übrigens wenn man ein Fehler geschrieben hat, kann man z.B. das falsche Datum durchstreichen und seinen Inkan-Abdruck darüber setzen. Stempel gesetzt, Datum kontrolliert, erledigt… dachten wir.

Der Bankangestellte hatte nochmal eine Unterschrift vergessen, aber dieses Mal ist er zur Sprachschule gekommen, damit wir dort für unsere Cash-Karte unterzeichnen konnten. Er hat sogar ein kleines Präsent mitgebracht. Sehr nett und freundlich, auch das sind Seiten der japanischen Bürokratie.  Alles nur halb so schlimm. Aber die Japanische Bürokratie nimmt es sehr genau. Mein Name muss überall der selbe wie auf dem Pass sein: Nach-, Vor- und Mittelname. Wobei die japanische Schreibweise dann so aussieht: フーサー シモン ギド.

 

Manchmal braucht es mehr Geduld aber stetz freundlich, so kommt man auch in der japanischen Bürokratie zum Ziel. Geniesst den Sommer!

Geschenk der Bank: Taschentücher & Plastikbeutel (Foto von Jessy)
Geschenk der Bank: Taschentücher & Plastikbeutel (Foto von Jessy)

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